Done is better than perfect

Done is better than perfect

In der agilen Welt ist dieser Spruch sehr beliebt. Pareto-optimales Arbeiten, ohne sich durch Perfektionismus vom Handeln abhalten zu lassen. Try an Error. Hinfallen und wieder aufstehen. Sich in Iterationen dem Ziel annähern.

Als ich während einer Weiterbildung mit Führungskräften des Pflegebereichs über diese Aussage sprach, gab es erwartungsgemäß wenig Zuspruch. Je nach Persönlichkeit und Arbeitsbereich können diese Worte als Freispruch für oberflächliches Arbeiten wenig gewissenhafter Kollegen missbraucht werden.

Die Realität ist immer komplexer als ihre Abbildungen, also auch als dieser Spruch. Wo macht er denn nun Sinn?

Für Menschen wie mich, mit perfektionistischen Zügen, ist dieser Spruch eine Ermutigung.

Es zu wagen. Einen Text abzuliefern, eine Arbeit freizugeben, wenn ich der Meinung bin, dass sie gut genug ist. Auf die Gefahr hin, dass da noch ein Kommafehler drin ist. Perfektionismus ist ein Panzer, der mich vor Verwundungen schützen soll. Scheine ich perfekt, dann hat niemand etwas an mir auszusetzen und ich fühle mich „richtig“. Mit diesem Mindset werde ich alles dafür tun, dass niemand einen Makel an mir entdeckt. Und werde immer unfreier in meinen Handlungen sein. Bis ich vor lauter Rüstung meiner Bestimmung, der Bestimmung meiner Spezies nicht mehr nachkomme.

Also für alle perfektionistischen Zauderer: losmachen_sometimes you win, sometimes you learn_ scheiter heiter!