
Was ich aus meinem Job im Riskmanagement gelernt habe?
Wir können hoch rüsten. Wir können die letzte unsichere Schnittstelle verschließen und den letzten USB-Anschluss verbieten. So minimieren wir die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Risikos. Dann sind Informationen und Güter sicher. Allerdings sind wir vor lauter risikominimierenden Maßnahmen kaum noch arbeitsfähig. Die Rüstung verringert unsere Bewegungsfreiheit. Genauso ist das im zwischenmenschlichen Bereich, unter Kollegen und in der Familie. Wir können uns hoch rüsten, unser Ego schützen, alles richtig machen wollen, Perfektionismus anstreben,
Fehler vertuschen und mit dem Finger auf den Mitarbeiter oder Chef zeigen. Dann fühlen wir uns sicher. Das Problem: Der Großteil der Energie, die wir fürs wertschöpfende Arbeiten brauchen, geht zum Schutz des sozialen Status drauf. Innovation und Begeisterung – Fehlanzeige. Viel zu gefährlich. Könnte ja schief gehen. Bleib ich lieber in meinem sicheren Harnisch.
Verrückt: Was uns Schutz bietet, kann uns gleichzeitig an unserer Bestimmung hindern.
Mensch sein.
Mitarbeiter sein.
Vorgesetzter sein.
Lernender sein.